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Scharniere im Fokus: Vielfalt, Technik und Anwendung

In der Welt der Tür-, Fenster- und Lukenscharniere gibt es eine schier unendliche Vielfalt von Produkten. Selbst für Fachkundige ist es manchmal nicht leicht, zu entscheiden, welcher Scharniertyp für welche Anwendung am besten geeignet ist. Als Hersteller von hochwertigen Beschlägen, wie Scharnieren, möchten wir daher gerne zu einer besseren Orientierung und leichteren Produktauswahl beitragen.
 
Bevor Sie sich für einen bestimmten Scharniertyp entscheiden, ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen. Hier eine Auflistung.
 

Die herkömmlichsten Scharniertypen

Friktionsscharniere
Friktionsscharniere/Reibungsscharniere
Was: Das Friktionsscharnier ist so gestaltet, dass es beim Bewegen des Bauteils einen gleichmäßigen Widerstand bietet. Dadurch bleibt das Bauteil in jedem Winkel stabil. Es gibt zwei Arten von Friktionsscharnieren: Scharniere mit konstanter Friktion und Scharniere mit einstellbarem Friktionsmoment.
Wofür: Deckel, Türen und Anzeigetafeln, um diese über längere Zeit in einem bestimmten Winkel zu halten.
Wann nicht: Wenn eine dauerhafte und gleichmäßige Bewegung ohne zusätzlichen Widerstand erforderlich ist. Beispielsweise sind sie ungeeignet für schwere Türen oder Klappen, bei denen die Reibung zu viel Kraftaufwand erfordert.
 
Aushängescharniere
Was: Aushängescharniere sind spezielle Türscharniere, die es ermöglichen eine Tür schnell und einfach abzunehmen, ganz ohne Werkzeug. Damit bietet dieses Scharnier Flexibilität und erleichtert die Handhabung. Sie eignen sich ebenfalls für den Möbelbau.
Wofür: Bereiche, in denen Wartungsarbeiten oder Reinigungen erforderlich sind, wie bei Maschinenverkleidungen oder Schränken.
Wann nicht: Anwendungen, bei denen hohe Sicherheit oder Stabilität erforderlich ist, wie bei schweren Türen oder sicherheitsrelevanten Konstruktionen.
 
Lukenscharniere
Lukenscharniere
Was: Lukenscharniere bieten eine stabile Befestigung und ermöglichen das vollständige Öffnen der Luke, ohne dass das Scharnier über die Kanten hinaus ragt.
Wofür: Luken auf Booten, Inspektionsklappen, Bodenluken oder Schrankklappen, bei denen ein diskretes Design und flächenbündiges Schließen wichtig sind.
Wann nicht: Wenn eine hohe Belastbarkeit oder Tragfähigkeit erforderlich ist, da sie oft weniger robust sind als herkömmliche Scharniere.
 
Aufgesetzte Scharniere
Was: Scharniere, die auf der Oberfläche eines Möbelstücks, einer Tür oder eines Fensters montiert werden, ohne dass sie in das Material eingelassen werden müssen.
Wofür: Möbel, Schranktüren und kleinere Konstruktionen.
Wann nicht: Wenn eine bündige, unauffällige Optik gewünscht ist, da sie sichtbar auf der Oberfläche montiert werden.
 
Klavierbänder
Klavierbänder
Was: Klavierbänder sind rechteckig, schmal, variieren in der Länge zwischen 1000 und 2000 mm und können bei Bedarf zugeschnitten werden.
Wofür: Klavierbänder werden häufig für Koffer und Kisten verwendet.
Wann nicht: Sie sind für schwere Türen ungeeignet.
 
Spezialscharniere 
Was: Spezialscharniere, wie Klapptischscharniere, werden mit größter Präzision hergestellt, Beispiele sind Lukenscharniere mit abnehmbarem Stift oder Scharniere für Tische. 
Wofür: Sie können in vielen unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt werden.
Wann nicht: Wenn die Erforderungen der Anwendung durch herkömmliche Scharniere gedeckt werden können.
 
Duschtürbänder
Was: Scharniere, die das Öffnen und Schließen der Duschtür ermöglichen und gleichzeitig Stabilität bieten. Duschtürbänder sind oft aus rostfreien Materialien wie Edelstahl oder verchromtem Messing gefertigt.
Wofür: Nomen est omen. Duschtürbänder werden für die Befestigung und das Schwenken von Glastüren in Duschkabinen verwendet. Sie sind in Feuchträumen wie Duschen und Saunen einsetzbar und weisen eine Tragkraft von bis zu 50 Kilogramm bei paarweiser Montage auf. Dabei sind die Scharniere mit Glaspanelen von einer Stärke zwischen 8 und 13 mm kompatibel. Je nach Wunsch und  baulichen Gegebenheiten können Wand-Glas-Montagen sowie Glas-Glas-Montagen in unterschiedlichen Ausrichtungen (von 90 Grad bis 180 Grad) realisiert werden.
Wann nicht: Wenn der Platz im Badezimmer begrenzt ist oder Barrierefreiheit erforderlich ist, da sie zusätzlichen Platz für das Öffnen der Tür benötigen und eine Schwelle haben.
 
Rakego Scharnier
Rakego Scharnier
Was: Das Rakego Scharnier ist etwas ganz Besonderes. Es besteht aus Aluminium (AA6061) und Sie haben die Wahl zwischen einer eloxierten schwarzen oder einer natürlichen Oberfläche. Wegen seines robusten Materials kann das Scharnier nicht nur in Innenräumen, sondern auch draußen selbst bei widrigen Bedingungen eingesetzt werden.
Wofür: Lesen Sie ein Beispiel hier.
Wann nicht: Wenn ein einfaches Scharnier reicht, dass nicht widrigen Bedingungen ausgesetzt wird.
 
 

Vier beim Kauf zu berücksichtigende Aspekte

Beim Kauf von Scharnieren sollten Sie folgende vier Aspekte berücksichtigen:
 
1. Das Material der Tür oder des Fensters
Bei Holztüren oder Betonrahmen eignen sich Scharniere, die sich festschrauben lassen, da sie fest in den Materialien verankert werden können. Für Metalltüren oder -rahmen sind Scharniere, die angeschweißt werden, eine bessere Wahl, da diese Methode eine stärkere Verbindung für Metall gewährleistet.
 
2. Einsatzort
Dies gilt insbesondere, wenn die Scharniere im Außenbereich verwendet werden sollen. In solchen Fällen sollten Sie wetterfeste Materialien wählen, um Korrosion zu vermeiden. Scharniere aus rostfreiem Stahl (so wie ROCA Industrys Scharniere) oder Edelstahl sind langlebig und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
 
3. Mechanische Eigenschaften
Schwere Türen benötigen entsprechend stabile Scharniere mit hoher Belastbarkeit. Leichte Möbelscharniere, wie solche aus Messing, sind für schwere Eingangstüren ungeeignet. Prüfen Sie deshalb genau, welches Gewicht das Scharnier tragen kann, um eine lange Haltbarkeit und sichere Funktion zu gewährleisten.
 
4. Installationsart
Aufschraubschaniere werden direkt auf der Tür und dem Rahmen montiert und sind sichtbar, während innenliegende Möbelscharniere im Inneren des Türrahmens eingebaut werden und so für eine glatte, ununterbrochene Oberfläche sorgen. Die Wahl hängt vom Designwunsch und der praktischen Handhabung ab.
 
 

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