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Aluminium und Nachhaltigkeit – Erkenntnisse von Hydro

Aluminium ist ein zentraler Bestandteil vieler unserer Produkte – von Innenausstattungen und Glaswandprofilen bis hin zu Bootsausstattung. Seine Festigkeit, sein geringes Gewicht und seine Korrosionsbeständigkeit machen es unverzichtbar. Doch Aluminium ist auch aufgrund seines Nachhaltigkeitspotenzials von entscheidender Bedeutung. Um zu verstehen, wie das Material in eine Kreislaufwirtschaft passt, sprachen wir mit einem unserer Lieferanten.
 

Die Kreislauf-DNA von Aluminium

Jean-Marc Moulin ist Nachhaltigkeitsdirektor bei Hydro – einem globalen Aluminium- und Energieunternehmen, das kohlenstoffarmes, recyceltes und Primäraluminium produziert und gleichzeitig Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördert.
 
Jean-Marc erklärt, dass die Nachhaltigkeit von Aluminium mit seinen eigenen Eigenschaften beginnt. „Es ist leicht, vielseitig einsetzbar, langlebig und – wie die meisten Metalle – unendlich oft ohne Qualitätsverlust recycelbar“, sagt er. Diese unendliche Recyclingfähigkeit verleiht Aluminium einen einzigartigen Vorteil in der Kreislaufwirtschaft:

„Bei jeder Wiederverwendung des Metalls werden weniger natürliche Ressourcen abgebaut und weniger Energie verbraucht. Das Recycling von Aluminium benötigt bis zu 95 Prozent weniger Energie als die Primäraluminiumproduktion, wodurch der CO₂-Fußabdruck drastisch reduziert wird.“
 
 

Aluminium mit hohem Recyclinganteil und niedrigem CO₂-Fußabdruck

Hydro ist weltweit tätig, doch die europäischen Betriebe sind ein gutes Beispiel für nachhaltige Beschaffung. Laut Jean-Marc stammen rund 70 Prozent der Strangpressblöcke aus recyceltem Aluminium, die restlichen 30 Prozent aus Primärquellen. Auch in dieser Kategorie setzt das Unternehmen auf kohlenstoffarme Materialien wie Hydro REDUXA 4.0, das pro Kilogramm Aluminium nur etwa 4 kg CO₂e emittiert – deutlich weniger als der globale Branchendurchschnitt.
 
Diese Kombination aus hohem Recyclinganteil und kohlenstoffarmem Primäraluminium trägt dazu bei, den gesamten CO₂-Fußabdruck der Produkte von Hydro zu reduzieren. Dieser Vorteil kommt ROCA Industry und unseren Kunden direkt zugute.
 
 

Vom Schrott zum neuen Profil: Wie Aluminium wiedergeboren wird

Jean-Marc beschreibt den Recyclingkreislauf als „komplex und sich ständig verbessernd“. Der Schrott stammt aus Produktionsresten, Kundenretouren, von Drittanbietern und zunehmend aus Post-Consumer-Schrott, der aus verschiedenen Quellen sowie aus Abrissgebäuden oder Sanierungsprojekten gewonnen wird. Nach der Sammlung durchläuft das Aluminium einen umfassenden Sortierprozess mit Technologien Sensoren, Röntgensystemen und LIBS-Analyse.
 
Die Sicherstellung der Reinheit bleibt eine der größten Herausforderungen. Verunreinigungen wie Farbe, Kunststoffe und Metallmischungen können die Qualität mindern. Jean-Marc betont jedoch, dass neue sensorgestützte und KI-gestützte Sortiertechnologien „Effizienz und Qualität deutlich steigern“ und es Hydro ermöglichen, mehr Aluminium in hochwertige Anwendungen zurückzuführen.
 
 

Standardsorientiert, datenbasiert

Die Nachhaltigkeitspraktiken von Hydro orientieren sich an zahlreichen Standards wie ISO 14001, der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) und weiteren regionalen Rahmenwerken. Jean-Marc betont, dass die ASI-Zertifizierung verantwortungsvolle Praktiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet. Umfassende Lebenszyklusanalysen (LCA) an allen Standorten sorgen für zusätzliche Transparenz und ermöglichen es Partnern wie ROCA, die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien zuverlässig nachzuverfolgen.
 
Hydro überwacht Emissionen, Abfall und Ressourcenverbrauch mithilfe automatisierter Systeme, die Echtzeitdaten mit LCA-Ergebnissen und Prognosen digitaler Zwillinge vergleichen. Ihr jährlicher Nachhaltigkeitsbericht wird von unabhängigen Dritten geprüft, um Transparenz und kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.
 
 

„Aluminium macht Spaß!“

Jean-Marc ist besonders begeistert von neuen Technologien wie dem HalZero-Verfahren, das die herkömmliche Elektrolyse durch eine Methode ersetzt, die die CO₂-Emissionen drastisch reduziert. Weitere vielversprechende Bereiche sind Brennstoffumstellungsprojekte mit Biomasse oder grünem Wasserstoff sowie immer fortschrittlichere KI-gestützte Sortiertechnologien.

Sein Fazit lautet: „Aluminium macht Spaß!“ Kunden sollten neben Ästhetik und Funktion den gesamten Lebenszyklus des von ihnen gewählten Aluminiums berücksichtigen. Verantwortungsvolle Beschaffung und Recycling reduzieren nicht nur die Umweltbelastung, sondern regen die Industrie auch zu weiteren Innovationen für eine sauberere Zukunft an.
 
Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsarbeit von ROCA Industry

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